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Koreas Standpunkt zu Dokdo

Dokdo, Beautiful Island of Korea

Fragen und Antworten zu Dokdo

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  • 15 Fragen und Antworten zu Dokdo
  • Die folgenden 15 Fragen und Antworten geben genaue Auskunft darüber, warum Dokdo historisch, geographisch und nach internationalem Recht Teil des koreanischen Territoriums ist.
1Wie wird Dokdo in frühen koreanischen Regierungsdokumenten dargestellt?
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In vielen frühen koreanischen Regierungsdokumenten finden sich Aufzeichnungen über Dokdo, aus denen ersichtlich wird, dass Korea die Insel seit jeher als koreanisches Territorium betrachtet und verwaltet hat.

Nachfolgend sind einige der wichtigsten Erwähnungen über Dokdo in frühen koreanischen Regierungsdokumenten aufgeführt.

Sejong Sillok Jiriji (1454)

Sejong Sillok 『Jiriji 』 (1454)
(Geographischer Anhang der Annalen der Regierungszeit von König Sejong)

Übersetzung
Die beiden Inseln Usan (Dokdo) und Mureung (Ulleungdo) befinden sich mitten im Meer genau östlich des Hyeon (Präfektur Uljin).
Die beiden Inseln sind nicht weit voneinander entfernt, so dass sie an klaren Tagen zu sehen sind. In der Zeit des Silla-Reiches nannte man sie Usan-guk oder Ulleungdo.

Originaltext
于山武陵二島在縣正東海中
二島相去不遠 風日淸明 則可望見 新羅時 稱于山國 一云鬱陵島
Sinjeung Dongguk Yeoji Seungnam

『Shinjeung Dongguk Yeoji Seungnam』 (1531)
(Überarbeitete und erweiterte Übersicht über die Geographie Koreas)

Übersetzung
Usando (Dokdo) und Ulleungdo
Sie werden auch Mureung oder Ureung genannt. Die beiden Inseln liegen mitten im Meer genau östlich des Hyeon (Präfektur Uljin).

Originaltext
于山島 鬱陵島
一云武陵 一云羽陵 二島在縣正東海中
Dongguk Munheon Bigo (1770)

『Dongguk Munheon Bigo』 (1770)
(Sammlung von Referenzdokumenten zu Korea)

Übersetzung
Usando (Dokdo) und Ulleungdo sind zwei Inseln, von denen die eine Usan heißt …
Laut Yeojiji (Geographie Koreas, ein Werk des chinesischen Gelehrten Gu Yewang aus der Liang-Dynastie) gehören Ulleung und Usan beide zu Usan-guk. Usan ist die Insel, die von den Japanern als Matsushima bezeichnet wird.

Originaltext
于山島 鬱陵島..
二島一卽于山..
輿地志云 鬱陵․于山皆于山國地 于山則倭所謂松島也
Mangi Yoram (1808)

『Man´gi Yoram』 (1808)
(Handbuch der Staatsführung für den Herrscher)

Übersetzung
Ulleungdo befindet sich mitten im Meer genau östlich von Uljin. Laut Yeojiji (Geographie Koreas, einem Werk des chinesischen Gelehrten Gu Yewang aus der Liang-Dynastie) gehören Ulleung und Usan beide zu Usan-guk. Usan ist die Insel, die von den Japanern als Matsushima bezeichnet wird.  

Originaltext
鬱陵島在蔚珍正東海中..
輿地志云 鬱陵于山皆于山國地 于山則倭所謂松島也
Jeungbo Munheon Bigo (1908)

『Jeungbo Munheon Bigo』 (1908)
(Überarbeitete und erweiterte Sammlung von Referenzdokumenten zu Korea)

Übersetzung
Usando (Dokdo) und Ulleungdo sind zwei Inseln, von denen die eine Usan heißt. Zusätzlicher Eintrag: Jetzt Verwaltungsbezirk Uldo-gun.

Originaltext
于山島鬱陵島..
二島一卽芋山 續今爲鬱島郡
2Wie wird Dokdo im Onshū shichō gōki (Aufzeichnung von Erkundungen in der Provinz Oki), einem der ältesten japanischen Dokumente in Bezug auf Dokdo, beschrieben?
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Das Onshū shichō gōki (Aufzeichnung von Erkundungen in der Provinz Oki, 1667), eines der ältesten japanischen Dokumente, in denen Dokdo erwähnt wird, wurde von Saito Toyonobu, einem Provinzbeamten von Izumo (östlicher Teil der heutigen Präfektur Shimane), verfasst. Darin findet sich folgende Passage zu Dokdo:

Onshū shichō gōki (Aufzeichnung von Erkundungen in der Provinz Oki)

Inshu Shicho Gakki
Übersetzung
Die beiden Inseln (Ulleungdo und Dokdo) sind unbewohnt. Von dort aus kann man Goryeo (Korea) sehen, so wie man von Unshu aus (heute der östliche Teil der Präfektur Shimane) Onshu (Okishima) sehen kann. Deshalb bildet diese Insel (Okishima) die nordwestliche Grenze Japans.

Originaltext
此二島 無人之地 見高麗 如雲州望隱州 然則日本乾地 以此州爲限矣

Aus dieser Darstellung wird ersichtlich, dass die Oki-Inseln die nordwestliche Grenze Japans waren und Dokdo nicht als japanisches Territorium angesehen wurde.

3Wie wird Dokdo auf alten japanischen Landkarten dargestellt?
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Auf frühen offiziellen japanischen Karten ist Dokdo nicht eingetragen. So fehlt Dokdo zum Beispiel auf den Dainihon enkai yochi zenzu(Landkarten der japanischen Küstengebiete), die zu den repräsentativen offiziellen Karten der Edo-Periode gehören und von Ino Tadataka 1821 im Auftrag des Shogunats auf Grundlage von Vorort-Inspektionen angefertigt wurden. Das Fehlen Dokdos auf diesen Karten zeigt eindeutig, dass die japanische Regierung Dokdo als nicht-japanisches Territorium betrachtete.

Bei der Landkarte Kaisei Nihon yochi rotei zenzu (Überarbeitete japanische Landschafts- und Straßenkarte), erste Auflage 1779, die die ja- panische Regierung heutzutage als Nachweis ihres Hoheitsrechtes über Dokdo vorlegt, handelt es sich um eine privat erstellte Karte des konfuzianischen Gelehrten Nagakubo Sekishui aus der Edo-Zeit.

Kaiseri Nihon Rotei Zenzu (Zweite Ausgabe, 1791)

Kaisei Nihon yochi Rotei Zenzu  (Second Edition, 1791)
  • Übersetzung
  • Takeshima (Ulleungdo) oder Isotakesima Matsushima (Dokdo)
  • Von dort aus kann man Goryeo (Korea) sehen, so wie man von Unshu aus (heute der östliche Teil der Präfektur Shimane) Onshu (Okishima) sehen kann.
  • Originaltext
  • 竹島 一云磯竹島
  • 松島
  • 見高麗猶雲州望隱州

Doch neben den auf dieser Karte eingezeichneten Inseln Dokdo (Matsushima) und Ulleungdo (Takeshima) wird ein Auszug aus Onshū shichō gōki (Aufzeichnung von Erkundungen in der Provinz Oki) zitiert, so dass sich auch diese Karte an die in Onshū shichō gōki gemachte Feststellung hält, dass “die Oki-Inseln die Nordwestgrenze Japans” markieren.

Außerdem sind in der ersten Auflage von 1779 und deren offiziellen Druckfassungen Ulleungdo und Dokdo nicht in derselben Farbe eingezeichnet wie die Hauptinseln Japans und befinden sich außerhalb der territorialen Grenzlinien, was deutlich macht, dass sie anders als japanisches Territorium behandelt wurden.

4Was ist das sogenannte Antwortschreiben von Tottori, in dem bestätigt wurde, dass Dokdo zur Zeit des Ulleungdo-Konflikts zwischen Korea und Japan nicht zum japanischen Territorium gehörte?
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Im Jahr 1693 entstand ein diplomatischer Konflikt zwischen Joseon und Japan, bei dem es um die Fahrt japanischer Fischer nach Ulleungdo ging (Ulleungdo-Konflikt). Am 24. Dezember 1695 schickte das Edo-Shogunat daher ein Schreiben an das Tottori-Lehen mit der Anfrage, ob Ulleungdo zum Lehensgebiet Tottori gehöre und ob es nicht noch andere Inseln gebe, die zum Tottori-Lehen gehörten.

Übersetzung
1. Seit wann gehört die Insel Takeshima (Ulleungdo), die zu Inshu und Hakushu
    (Inabe und Hoki; heutige Präfektur Tottori) gehört, zu den beiden Lehen?
2. Gibt es außer Takeshima (Ulleungdo) noch andere Inseln, die zu den beiden Lehen (Inaba und Hoki) gehören?

Originaltext
一. 因州佰州え付候竹島は、いつの頃より兩國え附屬候哉..
一. 竹島の外兩國え附屬の島有之候哉

Daraufhin erklärte das Tottori-Lehen in einem Antwortschreiben am darauffolgenden Tag, dem 25. Dezember 1693, dass Ulleungdo und Dokdo nicht zum Hoheitsgebiet Japans (Tottori-Lehen) gehörten: “Weder Takeshima (Ulleungdo) noch Matsushima (Dokdo), noch irgendwelche anderen Inseln gehören zu den beiden Lehen (Inaba und Hoki: beide der heutigen Präfektur Tottori zugehörig).”

Übersetzung
1. Takeshima (Ulleungdo) ist keine Insel, die zu Inaba und Hoki (heutige Präfektur Tottori) gehört.
2. Weder Takeshima (Ulleungdo) noch Matsushima (Dokdo),
    noch irgendwelche anderen Inseln gehören zu den beiden Lehen (Inaba und Hoki, heutige Präfektur Tottori).

Originaltext
一. 竹島は因幡伯耆附屬にては無御座候...
一. 竹島松島其外兩國え附屬の島無御座候事

Nachdem das Edo-Shogunat die Zugehörigkeit von Ulleungdo und Dokdo festgestellt hatte, widerrief es am 28.
Januar 1696 die “Genehmigung zur Überfahrt nach Takeshima (Ulleungdo)” und erließ ein Verbot des Übersetzens.

5Welche Bedeutung haben die Aktivitäten von Ahn Yong-bok im Zusammenhang mit Dokdo?
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Ahn Yong-bok lebte zur Regierungszeit des Joseon-Königs Sukjong (1661-1720) und war zwei Mal in Japan, darunter das erste Mal 1693, als er von Japanern von Ulleungdo entführt wurde. Diese Entführung war der Auslöser des Konflikts um Ulleungdo. Diesem Konflikt kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als dadurch die rechtliche Zugehörigkeit Ulleungdos und Dokdos geklärt wurde.

In den Sukjong Sillok, den Annalen der Regierungszeit von König Sukjong, wird in Bezug auf den zweiten Japan-Aufenthalt von Ahn Yong-bok im Jahr 1696 festgehalten, dass er zu den japanischen Fischern, die er auf Ulleungdo angetroffen hatte, gesagt habe: “Matsushima ist Jasando (Dokdo) und koreanisches Territorium”. Danach sei er nach Japan gesegelt und habe Beschwerde gegen Japans Eindringen in die koreanischen Territorialgebiete Ulleungdo und Dokdo eingelegt, so die Annalen.

Über Ahn Yong-boks Japanaufenthalte ber- ichten nicht nur koreanische Schriftstücke, sondern auch japanische wie das Takeshima Kiji (Aufzeichnungen zu Takeshima), Takeshima tokai yuraiki nukigaki hikae (Dokument über den Ahn Yong-bok-Vorfall, verfasst von der Familie Oya, 1617), Inpu nenpyo (Chronologie der Provinz Inaba (östlicher Teil der heutigen Präfektur Tottori), verfasst vom japanischen Historiker Okjima, der hierin die Japan-Aufenthalte von Ahn Yong-bok im Jahr 1693 und 1696 im Detail beschreibt) und ferner Takeshima ko (Zusammenfassung des Konfliktes um die Zugehörigkeit von Ulleungdo und Dokdo zwischen 1693-1699).

Besonders zu beachten ist das Genroku kyu heisinen chosenbune chakugan ikkanno oboegaki (Protokoll des Verhörs Ahn Yong- boks durch einen Beamten der Oki-Inseln bei dessen Ankunft im Jahr 1696). Das Dokument wurde erst im Jahr 2005 in Japan entdeckt und hält Ahn Yong-boks Aussage fest, dass Ulleungdo und Dokdo zur Provinz Gangwon-do gehören, was den Inhalt der Annalen König Sukjongs, der Sukjong Sillok, untermauert.

Genroku Kyu Heishinen Chosenbune Chakugan Ikkan No Oboegaki

Genroku Kyu Heishinen Chosenbune Chakugan Ikkan No Oboegaki
  • Übersetzung
  • Innerhalb dieser Provinz liegen Takeshima (Ulleungdo) und Matsushima (Dokdo)
  • Originaltext
  • 此道中 竹嶋松嶋有之
6Was ist die sogenannten Repatriierungspolitik (Swaehwan Jeongchaek) derJoseon-Regierung?
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Die Regierung des Königreiches Joseon entsandte Beamte nach Ulleungdo, die die Inselbewohner aufs Festland evakuieren sollten, was als “Swaehwan Jeongchaek”, Repatriierungspolitik, bezeichnet wird.

Diese Swaehwan Jeongchaek war eine Maßnahme der Regierung, die aus Furcht vor Angriffen japanischer Piraten auf entlegene koreanische Inseln und Gebiete ergriffen wurde. Sie bedeutete also keineswegs, dass Joseon die Hoheitsgewalt über Ulleungdo aufgegeben hatte.

Dies ist u.a. daraus ersichtlich, dass Joseon auch weiterhin Verwalter nach Ulleungdo entsandte und damit die Herrschaft über Ulleungdo ausübte. So wurden in der frühen Joseon-Zeit Sunshim Gyeongchagwan (Sonderverwaltungsbeauftragte) nach Ulleungdo entsandt. Ab der Regierungszeit von König Sukjong wurde ein System von Landinspektionen (Suto Jedo) geschaffen, in dessen Rahmen regelmäßig Regierungsinspektoren in entlegene Gebiete wie Ulleungdo geschickt wurden, bis das System 1895 abgeschafft wurde.

7Was hat es mit der Anordnung des Großen Staatsrates Dajōkan von 1877 auf sich, in der die japanische Meiji-Regierung offiziell bestätigte, dass Dokdo nicht zum japanischen Territorialgebiet gehört?
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Während der Meiji-Regierung reichte das japanische Innenministerium im Zuge eines geographischen Erfassungsprojekts beim Großen Staatsrat Dajōkan, der obersten Verwaltungsbehörde Japans, eine Anfrage zur geographischen Erfassung von Takeshima (Ulleungdo) und einer Insel (Dokdo) im Ostmeer ein, um zu klären, ob diese Inseln zu japanischem Territorium gerechnet werden sollten oder nicht.

Da der Dajōkan durch die Verhandlungen zwischen dem Edo-Shogunat und der Regierung des Joseon-Reiches über den Konflikt um Ulleungdo zu dem Schluss gekommen war, dass Ulleungdo und Dokdo nicht zu Japan gehören, ordnete es im März 1877 an, zu beachten, dass “Takeshima (Ulleungdo) und eine weitere Insel (Dokdo) in keinerlei Zusammenhang mit Japan stehen”. Dies ist die Anordnung des Großen Staatsrates Dajōkan von 1877.

Anordnung des Dajōkan von 1877 / Isotakeshima Ryakuzu
(Vereinfachte Karte von Takeshima)

Dajokan Order of 1877 / Isotakeshima ryakuzu
Übersetzung
20. März des 10. Jahres der Meiji-Regierung
Betr. Anfrage des japanischen Innenministeriums bezüglich der geographischen Erfassung von Takeshima (Ulleungdo) und einer weiteren Insel (Dokdo).
(Das Ministerium für Innere Angelegenheiten) gab an, informiert worden zu sein, dass die vormalige Regierung (Edo-Shogunat) durch diplomatische Verhandlungen mit Joseon festgestellt habe, dass Japan nichts mit diesen Inseln zu tun hätte, seitdem Personen aus Joseon bereits im fünften Regierungsjahr des Genroku (1692) ihre Füße auf diese Inseln gesetzt haben. Um auf diese Anfrage einzugehen, schlagen wir das Folgende vor:

Direktive:
Es ist zu beachten, dass Takeshima (Ulleungdo) und eine weitere Insel (Dokdo), nach deren Zugehörigkeit Erkundigungen eingeholt wurden, in keinerlei Zusammenhang mit Japan stehen.

Originaltext
明治十年三月廿日
別紙内務省伺日本海内竹嶋外一嶋地籍編纂之件
右ハ元禄五年朝鮮人入嶋以来旧政府該国ト往復之末遂ニ本邦関係無之相聞候段申立候上ハ伺之趣御聞置左之通御指令相成可然哉此段相伺候也

御指令按
伺之趣竹島外一嶋之義本邦関係無之義ト可相心得事

Zusammen mit seiner Anfrage hatte das japanische Ministerium für Innere Angelegenheiten als Anhang und Referenzmaterial die Isotakeshima ryakuzu (Vereinfachte Landkarte von Isotakeshima - Isotakeshima war eine alte japanische Bezeichnung für Ulleungdo) mitgeschickt. Da Takeshima (Ulleungdo) und Matsushima (Dokdo) auf der Karte eingezeichnet sind, ist eindeutig Dokdo gemeint, wenn in der Anordnung des Dajōkan von “Takeshima (Ulleungdo) und einer weiteren Insel” die Rede ist.

Aus der Anordnung des Dajōkan von 1877 ist klar ersichtlich, dass die japanische Regierung der Meinung war, dass die Zugehörigkeit von Ulleungdo und Dokdo zu Joseon durch den Ulleungdo-Konflikt im 17. Jahrhundert zwischen dem Edo-Shogunat und der Regierung von Joseon bestätigt wurde.

Schon im „Chosenkoku Kosai Shimatsu Naitansho“ (Bericht über frühere Interaktionen mit Joseon) wird erwähnt, „wie Takeshima (Ulleungdo) und Matsushima (Dokdo) unter die Gerichtsbarkeit Joseons gerieten.“ Sada Hakubo, ein Beamten des japanischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, verfasste diesen Bericht und legte ihn 1870 seinem Ministerium vor, also bereits sieben Jahre vor dem Befehl des Dajōkan. Daraus geht hervor, dass das damalige japanische Außenministerium die beiden Inseln als Territorien von Joseon betrachtete.

8Was ist das Kaiserliche Edikt Nr. 41 von 1900, in dem das Kaiserreich Korea Dokdo der Kreisverwaltung Ulleungdo unterstellte?
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Als es Ende des 19. Jahrhunderts auf Ulleungdo zu verschiedenen Problemen wie dem illegalen Abholzen von Baumbestand durch die Japaner kam, forderte das Kaiserreich Korea die japanische Regierung dazu auf, die Holzfäller zurückzubeordern, und beschloss zudem, die Rechtsvorschriften für die Verwaltung von Ulleungdo zu verstärken.

So beschloss das Uijeongbu, der oberste Staatsrat Joseons, am 24. Oktober 1900, Ulleungdo in Uldo umzubenennen und den Gemeindevorsteher der Insel durch einen Magistrat zu ersetzen. Dieser Beschluss wurde am 25. Oktober 1900 vom Kaiser autorisiert und am 27. Oktober als Kaiserliches Edikt Nr. 41 im Amtsblatt veröffentlicht.

Artikel 2 des Kaiserlichen Edikts Nr. 41 legt fest, dass der Kreis Uldo “ ... die Inselgruppe Ulleungdo, Jukdo und Seokdo (Dokdo) verwaltet”, wobei Dokdo ausdrücklich als Teil des Verwaltungskreises Uldo-gun genannt wird.

Kaiserliches Edikt Nr. 41

Imperial Edict No. 41
Übersetzung
(Kaiserliches Edikt Nr. 41) Umbenennung von Ulleungdo in Uldo und Statuserhöhung des Verwalters vom Gemeindevorsteher (dogam) zum Magistrat (gunsu)
Artikel 1: Die Insel Ulleungdo wird in Uldo umbenannt und der Verwaltung der Provinz Gangwon-do unterstellt. Der Posten des Gemeindevorstehers wird durch einen Magistrat ersetzt, und der Kreis wird mit dem 5.
Rang ins Verwaltungssystem eingegliedert.
Artikel 2: Das Kreisverwaltungsamt wird in Taehadong eingerichtet, und der Verwaltungsbezirk umfasst die
Inselgruppe Ulleung, Jukdo und Seokdo.

Originaltext
(勅令第四十一號) 鬱陵島를 鬱島로 改稱하고 島監을 郡守로 改正한
第一條 → 鬱陵島를 鬱島라 改稱하야 江原道에 附屬하고 島監을 郡守로 改正하야 官制中에 編入하
郡等은 五等으로 할
第二條 → 郡廳位寘난台霞洞으로 定하고 區域은 鬱陵全島와 竹島 · 石島랄 管轄할

Das Kaiserliche Edikt Nr. 41 demonstriert eindeutig die historische Tatsache, dass die Regierung des koreanischen Kaiserreiches die Hoheitsgewalt über Dokdo als Verwaltungseinheit von Ulleungdo ausübte.

9Was ist der Hintergrund von Japans öffentlicher Bekanntmachung Nr. 40 der Präfektur Shimane aus dem Jahr 1905? Hat diese Bekanntmachung völkerrechtliche Gültigkeit?
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Japan befand sich aufgrund seiner Interessen in der Mandschurei und auf der koreanischen Halbinsel seit 1904 im Krieg mit Russland. Durch die öffentliche Bekanntmachung Nr. 40 der Präfektur Shimane im Jahre 1905 erklärte Japan die Insel Dokdo zu einem Bestandteil des eigenen Territoriums. Dieser Versuch war darauf abgezielt, Japans militärischen Ziele im Falle eines Konfliktes mit Russland im Ost-Meer zu verfolgen.

In einem relevanten japanischen Dokument ist belegt, dass der damalige Verantwortliche im japanischen Außenministerium dafür plädierte, Dokdo zu annektieren, da die Insel “äußerst vorteilhaft für die Beobachtung feindlicher Schiffe sei, wenn man dort einen Wachturm bauen und drahtlose Kommunikationseinrichtungen und Tiefseekabel installieren würde”. Nakai Yozaburo, der bei der japanischen Regierung einen Antrag auf die Einverleibung Dokdos in japanisches Staatsgebiet stellte, wusste sehr wohl, dass Dokdo sich eigentlich in koreanischem Territorialgebiet befand. Ein Beamter des japanischen Innenministeriums wandte dann auch ein: “Die Nachteile überwiegen die Vorteile, wenn Japan sich einen als zu Korea gehörig betrachteten Felsbrocken im Meer, auf dem nicht mal ein Grashalm wächst, aneignet... und dadurch den Anschein erweckt, dass es Ambitionen habe, Korea schlucken zu wollen.” Solche Belege machen deutlich, dass die japanische Regierung Dokdo als koreanisches Staatsgebiet betrachtete.

Durch das Koreanisch-Japanische Protokoll von 1904 erreichte Japan, dass es für seine Operationen im Russisch-Japanischen Krieg das gesamte koreanische Territorium nach Bedarf nutzen konnte. Das Erste Koreanisch-Japanische Abkommen zwang die koreanische Regierung ferner dazu, Japaner und andere Ausländer als Regierungsberater einzustellen, wodurch Japan den schrittweisen Übergriff auf die Hoheitsgewalt Koreas vorantrieb. Dokdo war das erste Opfer in diesem Prozess.

Wie gezeigt, war die öffentliche Bekannt-machung Nr. 40 der Präfektur Shimane ein Teil der stufenweisen Annexion Koreas. Der widerrechtliche Übergriff auf die seit alters her von Korea ausgeübte unwiderrufliche Hoheitsgewalt über die Insel Dokdo hat daher keinerlei völkerrechtliche Gültigkeit.

10Was berichtete Sim Heung-taek, der Magistrat von Uldo-gun (Ulleungdo), 1906 über Dokdo?
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Am 28. März 1906 fuhr eine japanische Untersuchungskommission aus Beamten und Bürgern der Präfektur Shimane nach Ulleungdo und informierte Sim Heung-taek, den Magistrat von Uldo-gun, dass Japan Dokdo in das japanische Territorium eingegliedert habe.

Am 29. April 1906 leitete Yi Myeong-rae, der amtierende Gouverneur von Gangwon- do und Magistrat von Chuncheon-gun, den Bericht von Magistrat Sim Heung-taek an den Uijeongbu, den obersten Staatsrat des Koreanischen Kaiserreiches, weiter.

Sonderbericht

Special Report
Übersetzung
Im Bericht des Magistraten Sim Heung-taek von Uldo steht: Auf der von Uldo-gun etwa 100 ri (1ri sind etwa 0,4 km) entfernten Insel Dokdo legte am 4. Tag dieses Monats (28. März) zur Jin-Zeit (7-9 Uhr morgens) ein Schiff am Kai von Dodong an. Eine japanische Untersuchungskommission kam zum Verwaltungsamt und sagte wörtlich: “Dokdo wurde Japan einverleibt und wir besuchen daher die Insel zu einer Inspektion ....” Zuerst wurde nach der Zahl der Haushalte, den Bewohnern, der Landfläche und der Menge der Erzeugnisse gefragt. Es folgten Fragen zu Verwaltungspersonal und diesbezüglichen Kosten. All das notierten sie, als ob sie sich über alle Verwaltungseinzelheiten informieren wollten. Da Sim Heung-taek uns darüber in Kenntnis gesetzt hat, wurde dieses Schreiben erstellt, um von dieser Angelegenheit zu berichten. Originaltext

Originaltext
欝島郡守 沈興澤報告書內開에 本郡所屬獨島가 在於外洋百餘里 外 이삽더니 本月 初四日 辰時量에 輪船一雙이 來泊于郡內道洞浦 而日本官人 一行에 到于官舍하야 自云 獨島가 今爲日本領地 故로 視察次 來到이다 이온바... 先問戶總 ∙ 人口 ∙ 土地 ∙ 生産 多少하고 且問 人員 及經費 幾許 諸般事務을 以調査樣으로 錄去이압기 玆報告하오니 照亮하시믈 伏望等 因으로 准此 報告하오니 照亮하시믈 伏望

Daraufhin erließ das Uijeongbu, das höchste Verwaltungsorgan des koreanischen Kaiserreiches, am 10. Mai 1906 folgende Direktive (Direktive Nr. 3):

Direktive Nr. 3

Directive No.3
Übersetzung
Der Bericht wurde empfangen und zur Kenntnis genommen, jedoch entbehrt die Behauptung, dass Dokdo japanisches Staatsgebiet geworden sei, jeder Grundlage. Die Sachlage auf der Insel und die diesbezüglichen von den Japanern unternommenen Aktionen sollen erneut untersucht und in einem Bericht dargelegt werden.

Originaltext
來報난 閱悉이고 獨島領地之說은 全屬無根하니 該島 形便과 日人 如何 行動을 更爲査報할

Daraus ist eindeutig ersichtlich, dass der Magistrat von Uldo (Ulleungdo) auf Grundlage des Kaiserlichen Edikts Nr. 41 von 1900 Dokdo verwaltete und die Hoheitsgewalt über die Insel ausübte.

11Was steht in der Kairoer Erklärung der Alliierten von 1943, in der die Grundsätze bezüglich territorialer Grenzen Japans nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges festgelegt sind?
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In der am 1. Dezember 1943 veröffentlichten Kairoer Erklärung, in der die Alliierten ihre Grundposition zur Behandlung des japanischen Territoriums nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges darlegten, heißt es, dass “Japan aus allen Gebieten, die es mit Gewalt und aus Habgier vereinnahmt hat, vertrieben werden muss.”

Außerdem steht in der Kairoer Erklärung, dass die drei Mächte “eingedenk der Versklavung des koreanischen Volkes den festen Entschluss gefasst haben, dass Korea zu gegebener Zeit frei und unabhängig werden soll”, womit die Unabhängigkeit Koreas zugesichert wurde.

Passus aus der Kairoer Erklärung

Japan will also be expelled from all other territories which she has taken by violence and greed.
The aforesaid three great powers, mindful of the enslavement of the people of Korea, are determined that in due course Korea shall become free and independent.

Auch die Potsdamer Erklärung von 1945, die Japan bei der Kapitulation akzeptieren musste, schreibt vor, dass die Kairoer Erklärung zu erfüllen sei.

12Welche Position in Bezug auf Dokdo vertrat das Oberkommando der Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges?
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde laut Memorandum des Oberkommandierenden für die Alliierten Mächte (SCAP) Nr. 677 vom 29. Januar 1946 die Insel Dokdo aus dem Regierungs- und Verwaltungsgebiet Japans ausgeschlossen.

Artikel 3 dieses Memorandums legt die Gebiete fest, über die Japan Hoheitsgewalt ausüben kann. Es sind “die vier Hauptinseln Honshu, Kyushu, Hokkaido, Shikoku sowie etwa 1.000 kleinere Inseln in der Umgebung”. Davon ausgenommen sind “Ulleungdo, die Liancourt-Felsen (Dokdo) und die Insel Jejudo”.

SCAP-Befehl Nr. 677(29. Januar 1946)

Regierungs- und verwaltungstechnische Trennung bestimmter umliegender Gebiete von Japan (Governmental and Administrative Separation of Certain Outlying Areas from Japan)

SCAPIN-677 (January 29, 1946)

Weiterhin wird im SCAP-Befehl Nr. 1033 japanischen Schiffen oder Bürgern untersagt, Dokdo zu betreten oder in die Gewässer innerhalb eines Radius von 12 Seemeilen um die Insel einzudringen.

SCAP-Befehl Nr. 1033(22. Juni 1946)

Regionen, die für japanische Fischer und Walfänger autorisiert sind (Area Authorized for Japanese Fishing and Whaling)

13Welche Bestimmungen in Bezug auf Dokdo enthält der Friedensvertrag von San Francisco von 1951?
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Artikel 2(a) des Friedensvertrags von San Francisco von 1951 legt fest, dass “Japan die Unabhängigkeit Koreas anerkennt und auf alle Rechte, Titel und Ansprüche auf Korea, einschließlich der Inseln Jejudo, Geomundo und Ulleungdo, verzichtet.”

Passus aus dem Friedensvertrags von San Francisco

Article 2
(a) Japan recognizing the independence of Korea, renounces all right, title and claim to Korea, including the
islands of Quelpart, Port Hamilton and Dagelet.

Von Koreas 3.000 Inseln listet der obige Artikel nur die Inseln Jejudo, Geomundo und Ulleungdo als repräsentative Beispiele auf. Die Tatsache, dass Dokdo nicht explizit erwähnt ist, sollte nicht zu der Annahme führen, dass Dokdo nicht zu den erwähnten koreanischen Territorien gehört, die Japan wieder an Korea zurückgeben musste.

Unter Berücksichtigung der Absicht, die die Alliierten Kräfte in der Kairoer Erklärung von 1943 sowie im SCAP-Befehl Nr. 677 von 1946 darlegten, sollte klar sein, dass Dokdo zu denjenigen koreanischen Gebieten gehört, die von Japan getrennt werden sollten.

14Wie reagierte die koreanischen Regierung auf die 1954 von der japanischen Regierung erhobene Forderung, die Dokdo-Frage dem Internationalen Gerichtshof zu übergeben?
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Auf die 1954 von der japanischen Regierung erhobene Forderung, die Dokdo-Frage an den Internationalen Gerichtshof zu übergeben, gab die koreanische Regierung im Kern folgende Stellungnahme ab:

  • - Der Vorschlag der japanischen Regierung ist nichts als ein weiterer Versuch, unter dem Vorwand eines gerichtlichen Verfahrens Tatsachen zu verfälschen. Die Republik Korea ist im Besitz des Hoheitsrechtes über Dokdo, daher gibt es keinerlei Grund, warum sie dieses Recht vor dem Internationalen Gerichtshof nachweisen sollte.
  • - Die Verletzung der Souveränität Koreas durch den japanischen Imperialismus erfolgte schrittweise bis zur vollständigen Annexion im Jahre 1910, wobei Japan im Jahr 1904 durch den erzwungenen Abschluss des Koreanisch-Japanischen Abkommens und des Ersten Koreanisch-Japanischen Protektoratsvertrags bereits das de facto Verwaltungsrecht über Korea an sich gebracht hatte.
  • - Dokdo war das erste Opfer des japanischen Übergriffs auf die Hoheitsgewalt Koreas. Die unvernünftige und hartnäckige Behauptung Japans bezüglich Dokdos lässt bei den Koreanern die Frage aufkommen, ob es sich dabei nicht wieder um einen Annexionsversuch handelt. Die Insel Dokdo ist für die Koreaner nicht nur eine kleine Insel im Ostmeer, sondern ein Symbol der Souveränität Koreas.

An dieser Position der koreanischen Regierung hat sich bis heute nichts geändert.

15Wie übt die Republik Korea ihre Souveränität über Dokdo aus?
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Die Republik Korea übt derzeit auf legislativer, judikativer und exekutiver Ebene die vollständige Hoheitsgewalt über Dokdo aus.

  • Erstens, Dokdo wird von einer ständig auf der Insel stationierten koreanischen Polizeieinheit bewacht.
  • Zweitens, Koreanisches Militär schützt die Gewässer um und den Luftraum über Dokdo.
  • Drittens, Verschiedene Gesetze und Regulationen Dokdo betreffend wurden erlassen.
  • Viertens, Ein Leuchtturm und andere Einrichtungen wurden gebaut und sind in Betrieb. view
  • Fünftens, Koreanische Staatsangehörige sind auf Dokdo ansässig.

Die Regierung Koreas wird auch weiterhin ihre Hoheitsgewalt über Dokdo schützen.